2 Nights and 3 Days in Paris: Tag 1

Ja, letztes Wochenende war es endlich soweit. Hitohiro Saito Sensei gab einen 3 tägigen Lehrgang in Frankreich und ich war da.

Ich habe eine Art kleines Tagebuch geführt und werde die Seiten nun hier veröffentlichen:

DAY 1 : Freitag, 6.11.09

Früh aufgestanden und gefrühstückt und alles nochmals doppelt und dreifach gecheckt. Bloss nichts vergessen lautete die Devise!

Dann um 7:00Uhr zum Bahnhof gefahren. Mein eigentlicher Zug nach Paris, der Thalys, sollte von Köln aus fahren, also musste ich erstmal nach Köln kommen.

7:48 Uhr Abfahrt in Castrop Hbf, mit der S2 nach Oberhausen, dort dann umsteigen in den RE5 und mit diesem dann bis Köln. In Köln angekommen hatte ich dank meines großzügig geplanten Zeitfensters etwa eine halbe Stunde Zeit. Kölner DomAlso mal eben den Bahnhof verlassen, um mir den Dom anzuschauen.

Kölner Dom 2

Dann nochmal mit etwas zu trinken ausgestattet und ab zum Gleis. Dann kurz bevor der Thalys kommen sollte, eine Durchsage: „Aufgrund von Problemen startet der Thalys von Aachen  aus, anstatt von Köln, um den Zeitplan einzuhalten.“

Na super, dachte ich, hab ich doch keine Ahnung wie ich das nun machen sollte. Die Durchsage ging weiter: Ein Ersatzzug sollte die Leute nach Aachen bringen, damit sie dort in den Thalys steigen können. Soweit so gut. Erstmal keinen Schimmer, wo dieser Ersatzzug stehen sollte. Wie sich dann herausstellte, stand er am selben Gleis bereit, wo der Thalys eigentlich stehen sollte. Also erstmal an Bord des ICE.

Mit eingestiegen war eine Mutter mit ihren 3 kleineren Kindern, der Vater (der Mutter und Opa der Kinder) half noch beim einladen. Dann began das Drama: Als die Türen schlossen und der Zug los fahren sollte, hämmerte es an der Tür. Die Mutter ruft noch „Was ist?“ – „Ihr müsst raus aus dem Zug!“, ruft der Opa. Ein riesen Theater, keiner weiß richtig was los ist. Ich dachte erst eines der Kinder wäre noch auf dem Bahnsteig geblieben. Der alte Mann schafft es, dass der Zug die Türen nochmal öffnet. Mittlerweile fing eines der Kinder schon an zu heulen, angesteckt von der Panik des Opas.

Die Mutter will immer noch wissen, was los ist. Der Opa antwortet, während er schon den Kinderwagen wieder aus dem zug holen will. „Das ist der falsche Zug! Der fährt nicht nach Aachen!“

Die Mutter will schon aussteigen, da mische ich mich ein und erkläre, dass dies der Ersatzzug nach Aachen ist, zum Thalys. Es gab kurz vorher eine Durchsage in 3 Sprachen, die dies erklärt hatte. Ein weiterer Mann, welcher kein Deutsch sprach, wollte auch schon aussteigen und fragte, ob dies der falsche Zug sei. Und ich erklärte es ihm auch nochmal, dass er hier richtig sei.

Dann kam über den Bahnsteig ein Schaffner und sein Kollege und bestätigte nochmal, dass dies der Zug nach Aachen sei. Ersichtlich genervt (nicht zu sagen angepisst), wegen dieser Aktion, bedankte sich der Schaffner noch bei dem Mann für die Verspätung die sie nun hatten. Vermutlich hatte der Mann nicht bemerkt, dass von dem Gleis 2 Züge abfuhren. Unserer in dem einen Abschnitt und im anderen Abschnitt ein RE nach Mönchengladbach.

Endlich geht es los. In Aachen direkt in den Thalys umgestiegen und gleich festgestellt, diese Büchse ist recht eng, wenn man mit lauter anderen Menschen und seinem Gepäck versucht von einem Wagen in den anderen zu kommen. Nachdem ich dann mein Gepäck verstaut und einen Platz gefunden hatte, konnte ich den Rest der Fahrt bis Paris Nord geniessen.

In Paris Gare du Norde angekommen, stelle ich fest, dass ich noch ca. 1 Stunde habe um zum CDFAS zukommen, wo der Lehrgang stattfand. Sollte kein Problem sein, dachte ich. So kann man sich irren. Ich brauchte erstmal ein Ticket für den Regionalverkehr, also bei einem Tickerschalter an die lange Schlange gestellt. Nach 15-20 Minuten warten, erfahre ich dann, dass ich am falschen Schalter bin. Hier gibt es nur die überregionalen Tickets. Immerhin wurde mir erklärt wo ich nun hin musste.

Dann die nächste böse Überraschung, an dem Schalter für den Regionalverkehr eine noch viel längere Schlange. Und ebenso vor den Automaten. Da die Schlange bei letzterem jedoch kürzer war, stellte ich mich dort an. Wieder ewig lange warten. Dann endlich ein Ticket gezogen. Nun war zu klären, wo fährt der RER C ab? Schilder verwiesen auf den RER B, D und E, aber kein C…

Ich sprach dann einen Mann an und fragte ihn in englisch (da mein Französisch sehr schlecht ist, zu lang ists her mit der Schule), ob er mir sagen könnte wo der C abfährt. Er zeigt mir auf einem kleinen Linienfahrplan, dass der C gar nicht in Gare du Norde hält und ich erst mit der B nach Saint Michel – Notre Dame müsse, von dort aus könnte ich dann die C1 nach Ermont-Eaubonne nehmen. Netterweise hat er mir direkt seinen Plan überlassen, welcher mir von nun an treue Dienste leistete.

Also die B nach Saint Michel – Notre Dame genommen. Dort musste ich dann leider erstmal 20 min. auf die C1 warten, plus 5 min. drauf, wegen Verspätung. Dann endlich mit der C in Ermont-Eaubonne angekommen. Nun waren noch 10 min. Fußmarsch angesagt, welche dank Google Street View kein Problem waren, da ich die Straßen gleich wiedererkannte. 😀

Dann endlich nach langer Reise am Ziel angekommen. Mittlerweile lief die erste Trainingseinheit schon seit 30min. Also erstmal zur Registrierung und das Zimmer bezogen.

Zimmer CDFASZimmer CDFAS 6Zimmer CDFAS 2Zimmer CDFAS 3Zimmer CDFAS 4Zimmer CDFAS 5Zimmer CDFAS 7Es ist ganz ok. Erfüllte seinen Zweck, hatte eben dieses Jugendherbergs Feeling.

Später sollte ich noch einen Zimmergenossen bekommen, Arne, einen Teilnehmer aus dem Pariser Aikido Dojo Tenchi.

Ich habe also meine Sachen abgestellt und mich umgezogen, um dann zum Dojo zu eilen, da ich es noch zur Taijutsu Einheit schaffen konnte.

Ich konnte noch das Ende der Buki Wazaa mit ansehen. Go No Ken Awase. Wie Hitohiro Sensei erklärte und demonstrierte, erinnerte es mich doch an Ralf Sensei daheim. Die Schule ist nicht zu verkennen.

Dann ging es los mit der Taijutsu Einheit:

Zu Beginn Tai no Henko. Sehr schön, auch hier wieder viel Bekanntes von daheim. Anschliessend Morote dori Kokyuhonage. Es wird gut durchgepowert, kein langes bereit machen, Uke greift sofort an und Nage führt aus. Das strengt schon an und bringt einen ins Schwitzen. 😉

Hitohiro Sensei unterbricht immer wieder mal, um zu korrigieren und besondere Aspekte hervorzuheben. Die meiste Zeit spricht nur die französische Dolmetscherin, da Sensei den Englisch-Dolmetscher nicht richtig zu Wort kommen lässt. 😀 Also muss ich mehr zusehen als zuhören. Etwas das Ralf Sensei uns eh immer predigt 😉

Leider ging auf die Entfernung Hitohiro Senseis Stimme auch etwas unter, so dass ich ihn auch nicht immer gehört habe, so dass meine kleinen Japanisch Kenntnisse mir da auch nur bedingt geholfen haben.

Anschliessend wurde Kotegaeshi trainiert, und zwar aus allen möglichen Angriffen: Sode dori, Katate dori, Kata dori, Yokomen Uchi, Shomen Uchi. Jeweils in Kihon und Awase. Langsam beginne ich auch zu verstehen, was Ralf Sensei meinte, was den Platz in Iwama Dojo anging. Die Matte ich voll und man musste echt aufpassen, da soviel Platz um einen rum nicht war. Es ist aber niemandem etwas passiert.

Nach der Einheit war ich durchgeschwitzt und geschafft, aber es hatte gut getan nach der langen Reise. Im Anschluß auf dem Zimmer geduscht und dann gegessen. Auch beim Essen galt: es erfüllt seinen Zweck, ohne das es besonders wäre.

Das war Teil 1, des Lehrgangs-Tagebuchs. Die anderen 2 Teile folgen bald.

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