Das Gefühl, dass man manchmal hat…

Wieder mal ein kurzes Update.

Wie schon im letzten Post erwähnt, habe ich gerade im Aikido momentan eher das Gefühl, dass nix klappt und ich einfach nur schlecht bin.

Es ist halt schon hart, wenn Sensei und Sempai deine Technik auseinander nehmen, und man das Gefühl hat, man hat in all den Jahrn nix richtig gemacht. Aber naja, Aikido ist halt kein Stillstand. Es entwickelt sich immer und genauso muss das der Aikidoka tun. Viele Formen die man so am Anfang lernt, werden dann später eben auseinander genommen, bzw. in der Form vom Lehrer bemängelt. Klingt komisch? Ist aber so. Hier auch das ‚Warum‘:

Dem Anfänger kann man schlecht mit all den kleinen Details kommen, oder man kann quasi zu sehen wie ihm der Kopf explodiert.
Also wird ihm erstmal ganz grob das Bewegungsmuster vermittelt. Vergleichbar ist es mit einem Bildhauer. Am Anfang gibt es nur diesen rechteckigen Steinblock. Dann werden erstmal grobe Konturen in den Stein gehauen und erst nach vielen Arbeitsstunden, kommen die Details, bis am Ende das Kunstwerk komplett ist.

Eigentlich nach dem gleichen Prinzip wird eben Aikido vermittelt. Man muss sich also immer von dem Gedanken lösen, dass das was Sensei heute zeigt absolut ist. Er kann es nächste Woche oder in den nächsten Jahren komplett anders zeigen. Aikido entwickelt sich auch mit jedem Ausübenden.

Man kann bei vielen sehen, dass als sie jung waren, sie ein sehr kräftiges dynamisches Aikido gemacht haben, eben einfach weil sie es konnten. Im hohen Alter merkt man, dass die, die dabei bleiben, meist ein sehr weiches und minimalistisches Aikido betreiben. Häufig natürlich daherkommend, dass es aufgrund von altersbezogenen, körperlichen Beschwerden nicht mehr anders geht und sich der Aikidoka eben näher mit dem eigentlichen Prinzip auseinandersetzen muss, damit seine Technik weiterhin funktioniert. Man kann auch sagen sie wird puristischer. Nur noch das absolut nötigste wird getan.

Es werden also nur noch die Details in die Figur gekratzt.

Um aber wieder zu meinem Problem zurück zu finden: Ich laufe gerne immer wieder in die Falle, dass ich die Formen mache, wie ich sie mal gezeigt bekommen habe, obwohl ich eben mittlerweile gewisse Dinge nicht mehr so grob machen sollte. (Und natürlich die Tatsache, dass das Konzept „Hüfte einsetzen“ noch immer nicht voll da ist bei mir 😉 )

Und gerade solche Dinge können einen dann doch ziemlich frusten, wenn man plötzlich unter so genauer Beobachtung steht. Und hier gilt es dann eben, dass sich die Spreu vom Weizen trennt.

Wer durchhält wird sicherlich einen großen Schritt weiter machen auf dem Weg, wer daran „zerbricht“, wird auf dem Weg stehen bleiben.

Es gilt also, weiter tapfer vorran zu schreiten!
Und dazu muss ich sagen hat mir diese Woche echt sowohl das Aikido als auch das MMA Training geholfen.

Diese Woche fühlten sich einige Dinge einfach „richtiger“ an. Das gibt einem echt einen Motivations-Boost.

Auch beim MMA Training heute gab es dieses Gefühl. Es war wieder mal sau anstrengend, aber das Gefühl, dass man hat, wenn man bis zum Ende durchhält ist fantastisch.

Auch habe ich heute in den Sparrings gemerkt, dass sich was tut und ich mich doch weiter entwickel und nicht stehen bleibe.
Alles in allem war es ein guter Tag! (Trotz dem Ei auf dem Schienbein, dass ich nun gerade habe 😉 )

Comments (3)

UweMärz 26th, 2011 at 18:19

Glaubst Du, dass Dein Aikido irgendwann einmal fertig sein wird, wie die Steinfigur, die irgendwann einmal auf den Sockel gestellt wird?

SparkMärz 27th, 2011 at 4:03

Im Moment wäre ich froh, wenn man aus meinem Aikido mal erkennen würde, was es wird. 😉
Aber wie in der Kunst, denke ich, dass man vielleicht mal irgendwo einen Punkt erreicht, wo man sagt: „Ok, das ist soweit wie ich komme, hier muss ich mal sagen die Sache ist fertig.“

Ob es dann objektiv betrachtet „fertig“ ist, sei mal dahin gestellt. Es ist halt immer die Frage: „Ab wann ist ein Werk „vollendet“? „

UweMärz 27th, 2011 at 20:38

Ein Kunstwerk, wie z.B, Deine genannte Steinfigur wird vom Erschaffer einmal als „fertig“ deklariert und der Allgeminheit „übergeben“. Ich glaube, dass eigene Aikido ist nie fertig. Ein Shiho-Nage oder ein Tai No Henko wird ein Leben lang geübt und ist nie vollendet. Das geschaffene Kunstwerk ist der Weg den man beschreitet.
Aber das ist nur meine Meinung 😉

Viel Erfolg noch bei der Vorbereitung zum Shodan. Die nächste Prüfung im SAmurai Camp soll übrigens erheblich anders laufen.

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